Ich wollte diesen Film schon lange sehen und habe die ganze PR auf Facebook und YouTube verfolgt. Da ich nicht so gern in Kinos gehe, habe ich ihn mir nun endlich auf Netflix angeschaut.
Wer sich die Rezensionen auf Netflix und Amazon durchliest, will erstmal gar nicht glauben, dass der Film wirklich so schlecht sein kann. Spätestens nach den ersten 30 Minuten musste ich meinen Vorrednern jedoch zustimmen und wollte mich gar nicht mehr länger damit aufhalten.
Ich habe mir die „Doku“ dennoch komplett angesehen, damit ihr es nicht tun müsst.
Kritik
Das 90-minütige Musikvideo, das eine Doku sein soll
„Expedition Happiness“ ist „eine Reise ins Ungewisse“ und die beiden Protagonisten Felix Starck und Selima Taibi aka Mogli sind „auf der Suche nach dem Glück“. Das verspricht zumindest der Trailer.
Für mich war dieser Film weder ein Film, noch eine Doku und schon gar nicht eine Reise. Ich hatte das Gefühl ein 90-minütiges Musikvideo zu sehen, worin ein paar Landschaftsaufnahmen gezeigt werden. Wer die Musik nicht mag, hat Pech. Zum Glück habe ich den Film gestreamt und konnte ihn stummschalten, im Kino hätte ich den Saal wahrscheinlich verlassen müssen.
Viel Werbung, wenig Inhalt
Viele Details lassen sich gar nicht spoilern, weil man die beiden nicht oft reden hört. Spätestens bei der 4. Vogelperspektive mit Hintergrundmusik von Mogli vermute ich, dass da nicht mehr viel kommen wird. Die Expedition Happiness verkommt immer mehr zu einem sehr langem Musikvideo. Vielleicht ist es aber auch das Making-Of ihres Albums und die Werbung dazu.
Ich bin verwirrt, fühle mich allein gelassen und möchte am liebsten abschalten.
Der arme Hund
Das schlimmste an der ganzen Reise war die Geschichte um den Hund. Die beiden mussten ihre Reise mehrmals unterbrechen, um den Hund wieder gesund zu pflegen. Wäre die Reise auf Anraten der Ärzte am Ende nicht abgebrochen worden, wäre der Hund jetzt tot.
Warum wurde der Hund wirklich auf die Reise mitgenommen? Wurde der Hund mit Absicht an sein Limit gebracht, oder warum hat man den Hund nicht schon nach den ersten Krankheiten einfach nach Hause geschickt? Ich verstehe es nicht.
Fazit
Offene Fragen
Von einer Doku erwartet man immer Input in Form von nützlichen Informationen, über die man sich austauschen kann. Nach den 90 Minuten Musikvideo von Felix und Selima bleiben bei mir und auch anderen Zuschauern folgende Fragen offen.
- Was kostet so eine Reise?
- Was kostet so ein Schulbus und was kostet der Umbau?
- Wie wurde der Umbau geplant und durchgeführt?
- Wie viel Zeit plant man dafür ein?
- Was muss man bei so einem Umbau beachten?
- Wie lebt sich der Alltag in so einem Bus?
- Wie wurde eingekauft, und was kann man unterwegs kochen?
- Warum musste der Hund unbedingt mit?
Großer PR-Gag?
Da mir als Zuschauer so viel vorenthalten wurde, zweifle ich auch an der ganzen Glaubwürdigkeit des Films und an den Motiven der Protagonisten.
Ich glaube ohne den Film wäre die Musik weniger erfolgreich geworden, genauso weniger bekannt wäre der Film geworden, wenn es die Musik nicht gegeben hätte.
Prädikat: Zeitverschwendung
Ich habe mich wirklich auf diesen Film gefreut, da solche Filme immer wieder ein bisschen Reiselust wecken. Leider bin ich von dieser Darstellung mehr als enttäuscht.
Titel und Trailer sind völlig überzogen und decken sich in keiner Weise mit dem eigentlichen Film. Wer nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen möchte, sollte sich einfach die Videos auf dem YouTube-Kanal anschauen. Die Videos sind deutlich gehaltvoller als das, was man sich für 10 Euro kaufen soll.
Bei so einem Titel habe ich erwartet, mit einer positiven Erfahrung rauszugehen, stattdessen bin ich ziemlich wütend. Ich werde mir in Zukunft 2 Mal überlegen, ob ich die Arbeit von Felix und Mogli unterstützen werde.
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© Bild: Felix Starck / Expedition Happiness / Facebook